In den Tiefen Äthiopiens, wo antike Geschichte auf moderne Kultur trifft, steht Axum als ein stiller Zeuge vergangener Herrlichkeiten. Die Stadt, einst Hauptstadt des Aksumitischen Reiches (ca. 100-940 n. Chr.), beherbergt ein wahres architektonisches Juwel: die Stele von Axum.
Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass diese imposanten Monolithen, aus riesigen Granitblöcken gehauen, die Besucher in Staunen versetzen. Von den zahlreichen Obelisken sticht einer besonders hervor - die “Stele von Axum”. Mit ihren 33 Metern Höhe und einem Gewicht von geschätzten 500 Tonnen ist sie ein Meisterwerk der Steinmetzkunst und ein eindrucksvolles Zeugnis für die fortschrittlichen technologischen Fähigkeiten des Aksumitischen Reiches.
Die Stele, einst im Zentrum der ehemaligen Hauptstadt erected, wurde in mehreren Etappen errichtet. Die
Herstellung eines so gewaltigen Monolithen erforderte eine enorme Planung und organisatorisches Geschick:
- Auswahl des Granits: Es ist anzunehmen, dass die Steinmetze aus einem weit entfernten Steinbruch den idealen Granitblock für die Stele ausgewählt haben.
- Transport des Blocks: Wie diese Giganten nach Axum transportiert wurden, bleibt bis heute ein Rätsel. Wahrscheinlich wurden Holzrollen und Seile eingesetzt, um den riesigen Block über große Distanzen zu bewegen.
- Bearbeitung und Verzierung: Die Stele wurde mit groben Werkzeugen wie Steinbeilen und Meißeln bearbeitet. Anschließend wurden kunstvolle Reliefs und Symbole in die Oberfläche gemeißelt.
Obwohl Teile der Inschriften durch Jahrhunderte alten Verschleiß beschädigt sind, deuten die erhaltenen Symbole auf religiöse Bedeutung hin.
Symbol | Mögliche Interpretation |
---|---|
Kreuz | Christentum (Einfluss ab dem 4. Jahrhundert n. Chr.) |
Sonne und Mond | Verehrung kosmischer Kräfte |
Geometrische Muster | Symbolik von Macht und Herrschaft |
Die Stele diente wahrscheinlich als Symbol der Macht des Aksumitischen Reiches. Ihre imposante Größe und kunstvolle Gestaltung sollten die Stärke und den Reichtum des Reiches demonstrieren.
Doch nicht nur die architektonische Meisterleistung macht die “Stele von Axum” zu einem faszinierenden Kunstwerk. Die Geschichte hinter diesem Monolithen ist ebenso spannend wie rätselhaft:
- Die Rolle der Stele: Warum wurde die Stele überhaupt errichtet? War sie ein Denkmal für einen Herrscher, eine Gottheit oder symbolisierte sie den Aufstieg des Aksumitischen Reiches?
- Der Zerfall des Reiches: Im Laufe der Jahrhunderte erlebte Axum politische und wirtschaftliche Turbulenzen. Die genauen Gründe für den Untergang des Reiches bleiben unklar.
Die Stele von Axum ist mehr als nur ein beeindruckendes Kunstwerk - sie ist ein Fenster in die Vergangenheit, das uns Einblicke in die Kultur, Technologie und Geschichte des Aksumitischen Reiches bietet. Ihre rätselhaften Symbole laden zu Spekulationen ein und regen dazu an, die Geschichte dieses alten Volkes weiter zu erforschen.
Ein Blick auf Girma Awoke: Der Mann hinter der Stele?
Es ist wichtig anzumerken, dass wir den Namen des Künstlers, der für die Herstellung der Stele verantwortlich war, nicht kennen. Die Kunst des Aksumitischen Reiches wurde oft in Gemeinschaftsarbeit geschaffen, und die Künstler blieben meist anonym.
Allerdings können wir uns fragen, wer dieser Girma Awoke gewesen sein könnte, dessen Name
zufällig mit dem Buchstaben “G” beginnt? Stellen Sie sich einen geschickten Steinmetz vor, der jahrelang an diesem gigantischen Projekt gearbeitet hat - einen Meister seines Handwerks, der mit Hingabe und Präzision den Granitblock in ein Kunstwerk verwandelt hat.
Die „Stele von Axum“ – Ein Erbe für die Zukunft?
Heute steht die Stele von Axum als UNESCO-Weltkulturerbe unter Schutz. Sie ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes Äthiopiens und zieht Besucher aus aller Welt an. Die Restaurierung der Stele, die einst durch Erdbeben beschädigt wurde, ist ein beeindruckendes Beispiel für internationale Zusammenarbeit im Bereich
des Kulturgutschutz.
Die “Stele von Axum” erinnert uns daran, dass Kunst nicht nur schön zu betrachten ist, sondern auch wichtige Botschaften über vergangene Kulturen und Zivilisationen vermitteln kann.